Darstellungen aus dem Alltag der Menschen findet man in der frühen Zeit des Plattengusses sehr selten. Erst im 18. Jahrhundert tauchen Szenen des höfischen oder hin und wieder auch des bäuerlichen Lebens auf.
Vermehrte Darstellungen, die die Menschen beim Tanzen, Arbeiten, Essen, Feiern und Spielen zeigen, finden sich erst ab dem ausgehenden 18.Jahrhundert.
Seit dem ausgehenden 18. bis in das 20. Jahrhundert hinein tauchen Ofenplatten auf, die häufig als Geschenk - wohl zur Hochzeit - angefertigt wurden. Vorallem im
Elsaß und teilweise auch in der Südpfalz sind diese Platten zu Hause, die sich mit einfachen volkstümlichem Bildschmuck mit oder ohne Namens- oder Jahresangaben auf solche wichtigen Ereignisse im
Leben beziehen. Hochzeitsplatten entstanden im gleichen Zeitraum auch im benachbarten Lothringen und der Franche Comté. Diese zeigen stets zwei Säulen - als
Symbol und Wunsch für die Standfestigkeit der Ehe - über oder zwischen denen die Namen des Brautpaares und das Hochzeitsjahr angegeben ist.
Vielfach erhalten sind Kamin-/Taken- und Ofenplatten mit Blumen- oder Früchtedekor, die - der Häufigkeit ihrer Erhaltung nach - vor allem im 18. Jahrhundert, aber auch im 19. Jahrhundert vermutlich auch aus Anlass einer Hochzeit sehr gefragt gewesen sein müssen. Am bekanntesten sind die Blumenkörbe der Hütten Neunkirchen, Quinte und Eisenschmitt aus der Zeit um 1700. 100 Jahre später tauchen dann Platten mit Blumenschalen und Vasen, die dem Kunstempfinden des Klassizismus oder des französischen Empire entsprechen, auf. Zu den Blumenvasen, -schalen und -körbchen gesellen sich später auch Schalen und Körbchen mit Früchtearrangements.