Heiligendarstellungen und religiöse Motive

Bis in die jüngere Zeit des Plattengusses sind auf Kamin-/Taken- und Ofenplatten Heilige sowie Symbole und andere Motive aus dem religiösen Bereich dargestellt. Sie sind Ausdruck des Glaubens und der Frömmigkeit der Bevölkerung, aber auch Zeugnisse der religionspolitischen Absichten ihrer Territorialherren und der daraus durch die Jahrhunderte folgenden Veränderungen in den verschiedenen Religionen.

 

Auf den Heiligenplatten spiegeln sich die Beliebtheit der Heiligen sowie die Verbreitung der zeitlichen Höhepunkte und die Intensität ihrer Verehrung in der Häufigkeit ihrer Abbildungen wieder. Als Plattenheilige gelten in der überlieferten Beschreibung der Platten durch die bäuerliche Bevölkerung wie in der Sprache der Plattensammler auch die verschiedenen Darstellungen Gottes, nicht näher bezeichneter Bischöfe, Äbte und Äbtissinnen sowie von Engeln und nicht defnierten Stifterfiguren.

Religiöse Motive, die symbolhaft (z.B. Taube als Heiliger Geist, Lamm Gottes ...), zeichenhaft (z.B. das Christogramm) oder gegenständlich (z.B. Kruzifixe, Rosenkränze) auf Platten dargesellt werden, sind wie die Plattenheiligen Ausdruck der Volksfrömmigkeit, aber auch von missionarischer Restauration.

 

Die Plattenheiligen sind besonders im Rheinland  verbreitet, in unserer Heimat finden sie sich nur vereinzelt auf Platten aus der Südeifel, dem Hunsrück und dem Saarland.