mythologie In der renaissance

Inv.-Nr. 21   Das Urteil des Paris

Ofenplatte, 107 x 121 cm, rechtsrheinische Hütte (?), dat. 1549

 

Die Ofenplatte ist in zwei Bereiche geteilt: 

 

Im oberen Bereich findet sich eine künstlerisch sehr gelungene mythologische Darstellung. Gezeigt ist aus der griechischen Mythologie "Das Urteil des Paris". Die Szene ist unter einem Rundbogen positioniert, der auf zwei verzierten Säulen aufliegt. Der Jüngling Paris, der verstoßene Sohn des trojanischen Königs Priamos, ist rechts im Bild auf einer Waldlichtung liegend,die linke Hand in den Nacken gestützt, zu erkennen. Er ist in Rüstung gekleidet, auf dem Boden neben ihm liegen Helm und Schwert. Nach einem Streit um einen Goldenen Apfel mit der Aufschrift "Der Schönsten, den die Göttin Eris ausgelöst hatte, muss Paris auf Geheiß des Göttervaters Zeus das Urteil fällen, welche der Göttinnen Aphrodite, Athene oder Hera die schönste ist. Der Götterbote Hermes, links im Bild stehend mit Bart und Aesculapstab, wird beauftragt die Göttinnen zu Paris zu bringen. Links neben Hermes sind die leichtbekleideten Göttinnen zu erkennen, die jede für sich, versucht den Prinzen für sich zu gewinnen. Im oberen Teil der Szene ist der

 

Liebesgott Amor zu erkennen, der umrahmt von Sonnenstrahlen seinen Pfeil in Richtung Paris abschießt. Wohl eine Andeutung dafür, dass Paris sich für Aphrodite entschied, die ihm die Liebe der schönsten Frau der Welt versprach. Auf dem Boden liegend erkennt man eine "Armillarsphäre" oder  "Weltmaschine", ein astronomisches Gerät, welches zur Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern diente. Es ist ein Attribut der Göttin Athene, die in der griechischen Mythologie u.a. als Göttin der Wissenschaft galt. Im Hintergrund erkennt man ein gezäumtes Pferd.

 

Im unteren Bereich findet sich links ein posauneblasendes Musikantentrio, und rechts ein Tanzpaar. Dazwischen sind drei Wappenschilde positioniert. Der obere Wappenschild wird dabei durch ein Schriftband von den beiden unteren getrennt, in diesem ist noch die Jahreszahl 1549 zu erkennen.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 243   Lucretia,

Ofenplatte, 53 x 80 cm, Eisenschmitt, dat 1549

 

Die Ofenplatte zeigt die Selbsttötung der Lucretia.

 

Lucretia war laut späterer Tradition eine römische Frau aus der (halb-)mythischen Frühzeit, Tochter des Spurius Lucrteius Tricipitinus und Gattin des Collatinus aus der königlichen Familie der Tarquinier.

Sie war berühmt für ihre Schönheit und noch mehr für ihre Tugendhaftigkeit. Während einer Abwesenheit ihres Ehemannes besuchte Sextus Tarquinius, ein Sohn des Königs unter einem Vorwand Lucretia, die ihm Einlass gewährte, da er ein entfernter Verwandter des Collatinus war. In der Nacht dann schlich er sich in ihr Zimmer und wollte sie vergewaltigen. Er bedrohte sie mit seinem Schwert, doch sie erklärte, lieber sterben zu wollen als ihrem Mann untreu zu werden. Als Tarquinius jedoch damit drohte, ihren Leichnam neben den eines toten Sklaven zu legen und sie dann der Unzucht zu beschuldigen (weswegen er dann beide auf frischer Tat getötet habe), ließ sie die Tat über sich ergehen. Nach der Vergewaltigung verschwand Tarquinius. Lucretia ließ ihren Mann und ihren Vater holen. Unter Tränen erzählte sie ihnen das ihr zugefügte Unrecht. Die Männer betonten, dass Lucretia keine Schuld treffe, nur der Täter sei schuldig. Sie selbst sprach sich zwar auch von Sünde frei, wollte aber nicht weiterleben, da sie ihre Ehre verloren habe. Daher stieß sie sich ein Messer ins Herz und starb. Die Männer trugen die Leiche aus dem Haus und brachten sie auf den Marktplatz. Dort versammelte sich eine Menschenmenge, die nun erfuhr, was geschehen war.

Dies löste beim Volk einen Aufstand gegen die verhasste Monarchie aus. Die Königsgegner aus dem Hause der Tarquinier nutzten diese Gelegenheit und stürzten das Regime

 

Diese Erzählung markierte (nach traditioneller Datierung 510/09 v. Chr.) das Ende der Monarchie und den Anfang der römischen Republik. Somit gehört „Die Schändung der Lucretia“ zum Gründungsmytos der Römischen Republik. Ein geschichtlicher Nachweis ist nicht überliefert: Die Vergewaltigung Lucretias wird erstmals von Livius zum Ende des ersten Buches von Ab urbe condita in den Kapiteln 58–60 berichtet.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 244   Justitia und Prudentia

Kaminplatte, 66 x 72 cm, Eisenschmitt, dat. 1582

 

Die Kaminplatte zeigt zwei der personifzierten Haupttugenden, Justitia und Prudentia. Diese gehen auf Marcus Tullius Cicero (um 63 v. Chr) , der sich hier auf ein nicht erhaltenes Werk des griechischen Philosophen Penaitios (ca. 180 bis110 v. Chr.) stützte, Er machte die römische Welt mit den vier Haupttugenden vertraut. In seiner Schrift De oficiis (Über die Pflichten) nennt und erörtert er die vier Kardinaltugenden:

  • Gerechtigkeit (iustitia),
  • Mäßigung (temperantia),
  • Tapferkeit und Hochsinn (fortitudo, magnitudo animi bzw. virtus) und
  • Weisheit oder Klugheit (sapientia bzw. prudentia).

 

 

Die auf kleine Modelbrettchen geschnitzten Einzelfiguren zeigen links die Justitia,  mit den Attributen Schwert und Waagschale und rechts Prudentia mit einem Spiegel in der Hand.

 

Über den Figuren befinden sich zwei Schrifttafeln, mit jeweils vier Zeilen, die an dieser Platte leider nicht mehr zu entziffern sind.

Allerdings existiert ein Neuguss, der aus den gleichen Modellbrettchen hergestellt wurde, auf dem die Schrifttafeln noch zu entziffern sind:

 

 

 in BEARBEITUNG

 

 

Im oberen Bereich ist die Gussplatte in das Jahr

 

 

1582

 

 

Die drei theologischen Tugenden:

  • Glaube (fides)
  • Hoffnung (spes)
  • Liebe (caritas)

 

 

Neuguss

 

Buchillustration zur Klugheit in Orbis sensualium pictus von Johann Amos Comenius.

 

 

 

 

Inv,-Nr. 245   Allegorie von Treue und Untreue

Kaminplatte, 65 x 70 cm (Fragment), Südeifel (?), um 1600

 

Die Kaminplatte stellt in 4 Feldern je eine Frauengestalt vor, zwei junge Frauen oben, zwei alte Frauen unten. Auf Schriftbändern wird der Bildgehalt verdeutlicht. Im linken oberen Feld steht:

 

(HE)T  IS  V  EN  SCHADE  DAT TROV  IS LICHTER  DAN PLVME

(Es ist - Euch ein - schade, dass Treue leichter ist als eine Feder)

 

die junge Frau (Justitia?) wiegt die Treue gegen die Feder auf.

 

Die junge Frau rechts oben hält einen Falken (?) auf dem rechten Arm und zwei Hunde an der Leine:

 

                                                                                 ICH  JAGE  OM  DIE  VINDE  OFT ICH TROV KOND FINDEN

                                                                                                 (Ich jage umher, ob ich Treue könnte finden)

 

Unten links führt die alte Frau die Linke zur Brust, während die Rechte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf einen HUnd zu ihren Füßen zeigt, der ein anderes Tier reißt.

 

TROV  IS  DOET  ONTROVE  VERDT  VERFAVLEN

(Treue ist tot, Untreue wird verfaulen)

 

Die alte Frau rechts unten breitet resignierend die Arme aus. Drei Hunde vor ihr jagen ein Tier:

 

ONTROVE  LOEPT  OVER  AL

(Untreue gibt es überall)

 

In der Mitte ist der Reichsapfel abgebildet. Es handelt sich offensichtlich um eine Allegorie der Treue und Untreue. Möglicherweise sind durch die Gestalten und die Aussagen, die je nach Gussdatum der Platte in der Orthographie leicht variiert sind, Sprichwörter bildhaft gemacht. Es gibt Platten, die mit einer Jahreszahl versehen sind, 1592, 1597 oder 1599. Diese Platte zeigt eine Signatur SB  im Bereich der Waage der Justitia. Es gibt auch Abgüsse die mit CS signiert sind oder SG und gleichzeitig in das Jahr 1597 datiert.

 

signiert mit SG und datiert 1597

(Bildarchiv)

 

 

 

 

Inv,-Nr. 413   Allegorie von Treue und Untreue

Kaminplatte, xx x xx cm, Südeifel (?), um 1600

 

 

 

 

 

in ARBEIT

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dritte Variante (50x56 cm)      Vierte Variante (Bildarchiv)

 

 

 

 

Inv,-Nr. 404   Amor

Kaminplatte, 70 x 70 cm, Cousance, um 1585

 

 

 nicht restauriert

 

 

 IN BEARBEITUNG

 

 

 

 

 

 

 

 

Amor datiert 1587 (67 x 66 cm), Bildarchiv

 

 

 

 

Inv,-Nr. 461   Bellerophon tötet die Chimära

Kaminplatte, 70 x 70 cm, Cousance, Mitte 16. Jh.

 

Bellorophon ist ein Held der griechischen Mythologie. Mit Hilfe des fliegenden Pferdes Pegasos tötete er die Chimära. Die Sage von Bellerophon wird bereits von Homer in der Ilias ausführlich geschildert. Dort ist jedoch Pegasus noch nicht erwähnt.

 

Nach Hesiod stammte Bellerophon aus Ephyra, dem späteren Korinth, und war Sohn des Poseidon und der Eurynome.[2] Als irdischer Vater gilt der korinthische König Glaukos, Sohn des Sisyphos und Enkel des Aiolos.[3] Sein ursprünglicher Name lautete Hipponoos („Pferdeversteher“). Bellerophon wurde aus Korinth verbannt, weil er aus Versehen seinen Bruder, der entweder Deliades, Peiren oder Alkimenes hieß, erschlagen[4] oder einen Mitbürger namens Belleros ermordet hatte.[5] Er hoffte, dass ihn König Proitos von Tiryns reinigen werde, doch nachdem er sich am Hofe niedergelassen hatte, wurde er von der Königin (bei Homer Anteia, nachhomerisch Stheneboia) begehrt. Aus Kränkung über Bellerophons Zurückweisung berichtet sie ihrem Gatten, Bellerophon habe sie geschändet. Proitos glaubte seiner Frau, traute sich aber nicht, Bellerophon zu bestrafen, da er sein Gastfreund war. Daher schickte Proitos Bellerophon mit einer Schreibtafel nach Lykien zu seinem Schwiegervater König Iobates. Proitos’ Gattin brachte sich nach Bellerophons Weggang um. Iobates verbrüderte sich bei Bellerophons Ankunft mit ihm und veranstaltete ihm zu Ehren ein neuntägiges Festgelage; dann erst öffnete er den Brief, der folgende Botschaft enthielt: „Der Inhaber dieses Briefes ist aus der Welt zu schaffen: er versuchte meine Gattin, deine Tochter, zu schänden.“[6] Aber auch Iobates wagte es nicht, Bellerophon zu ermorden, denn er fürchtete die Erinyen. Stattdessen gab er dem Gast den vermeintlich tödlichen Auftrag, die feuerspeiende Chimära niederzustrecken, welche die benachbarte Landschaft Karien verwüstete. Der lykische Seher Polyidos verkündete Bellerophon, dass er für seine Exkursion Pegasus benötige. Um in den Besitz des geflügelten und ungezähmten Pferdes zu gelangen, solle er im Tempel der Athene schlafen. Im Traum erschien ihm die Göttin, legte ein goldenes Zaumzeug neben ihn und sprach: „Was schläfst du, Prinz des Hauses Aiolos? Komm und ergreife dieses Amulett für das Ross und zeige es dem Pferdebändiger, deinem Vater (gemeint ist Poseidon), während du ihm einen weißen Stier opferst.“[7] Bellerophon nahm das Zaumzeug an sich. Polyeidos verriet ihm, dass Pegasus gewöhnlich an der unversiegbaren Quelle der Peirene bei der Zitadelle von Korinth, Bellerophons Geburtsstadt, trank, und dort konnte der Held das Pferd überraschen und zäumen. Andere Autoren schildern, dass Bellerophon Pegasus gebändigt und gezäumt von Athene entgegennehmen konnte. Pausanias berichtet, dass der Rossezähmer Poseidon seinem Sohn das Tier übergab.[8] Bellerophon bestieg sein Ross und flog mit ihm nach Karien. Zwar gelang es Bellerophon mit Hilfe seines geflügelten Pferdes Pegasus, die Chimära aufzufinden, doch widerstand diese seinem Pfeilhagel. Als er der feuerspeienden Bestie so nahe kam, dass er die Hitze ihres Atems spürte, hatte er einen Gedankenblitz. Er beschaffte sich einen Bleiklumpen und steckte diesen auf die Spitze seines Speers. Dann griff er die Chimära frontal an, und während er im letzten Moment abdrehte, brachte er den Klumpen im fauchenden Rachen des Tieres unter. Der feurige Hauch der Bestie brachte das Blei zum Schmelzen und verstopfte ihre Atemwege, worauf sie erstickte

 

Eine weitere Deutungsmöglichkeit bringt Carpentier 1903: St, Georg reitet in der Gestalt des Bellerophon auf dem Pegasus und tötet die Chimäre oder den Drachen? Anlass für diese Interpretation ist das Wappenschild mit dem Georgskreuz (?) oben, welches von zwei Mischwesen aus Frau- und Fischkörper gehalten wird.

 

 

 

 

Bellerophon bekämpft die Chimära

(Attisch-rotfiguriges Epinetron, um 425 v. Chr.)

 

Quelle:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:NAMA_Epinetron_Bell%C3%A9rophon.jpg?uselang=de

 

 

 

 

Mythologie im Klassizismus

Inv.-Nr. 453  Aeneas trägt Anchises

Kaminplatte, 98 x 98 cm, Lothringen, 1. H. 18. Jh.

 

unrestauriert

 

Die Szene zeigt, wie der von den Göttern geschützte Aeneas, der Sohn der Aphrodite und Neffe des trojanoschen Königs Priamos, seinen alten, halb gelähmten Vater Anchises aus dem brennenden Troja trägt. Anchises hält noch eine Statue der Penaten, der Schutzgötter der Stadt, unter dem Arm. Der Sohn des Aeneas, Askanios, der sich an die Rüstung des Vaters festklammert, schaut zurück zur Stadt..

 

Anchises ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie, bekannt als schöner König von Dardanos nahe Troja, ein Spross aus altem trojanischem Königsgeschlecht, Sohn des Kapys und der Themiste (Tochter des Ilos) und Bruder des Laokoon. Er war Vater der Hippodameia, des Lyros (der kinderlos starb) und des trojanischen Helden Aeneas, den er mit der Göttin Aphrodite gezeugt hatte, als sie ihm einst auf dem Ida in Gestalt einer phrygischen Hirtin (Kythereia) erschienen war.

Denn Zeus hatte die Liebesgöttin in unstillbare Liebe zu Anchises entbrennen lassen. Obwohl dieser außerordentlich schön war, schämte sich Aphrodite einer Liebe zu einem Sterblichen, derer sie sich nicht erwehren konnte. Deshalb verbot sie ihm, davon anderen zu berichten. Im Weinrausch übertrat er jedoch das Verbot und wurde deshalb von einem Blitz des Zeus gelähmt (und/oder geblendet). Am Ende des Trojanischen Kriegs musste Aeneas ihn also auf seinen Schultern aus dem brennenden Troja tragen.

 

Äneas trägt Anchises Karlo van Loo


Quelle:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eneasanquises.jpg?uselang=de

 

 

 

 

Inv.-Nr. 284   Amor als Schmied

Kaminplatte, 56 x 53 cm, Lothringen, 1. H. 18. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt Amor, in der römischen Mythologie der Gott der Liebe (Eros in der griechischen Mythologie). In hellenistischer Zeit wurde Amor als geflügelter Knabe, oft mit Pfeil und Köcher dargestellt, dessen Pfeile im Getroffenen leidenschaftliche Begierde wecken sollten. Amor sollte somit die Liebe zum Leben erwecken. Daneben existieren Darstellungen, die Amor - wie hier - als Schmied zeigen, als Schmied der Herzen, die für die Liebe vorgesehen sind. Amor ruht hier auf dem Schmiedehammer, den er auf einem Amboss stützt. Überragt wird die "Schmiede der Liebe" von girlandenförmigem Blattwerk, eingefasst in Blumenschmuck.

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 285   Verteilung der Amoretten

Kaminplatte, 96 x 96 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Das Bild zeigt die Szene der Verteilung der Amoretten durch eine Amorettenverteilerin. Das Bild der Kaminplatte zeigt drei geflügelte Amoretten (griechisch Eroten), einer sitzt in einem vergitterten Käfig, ein zweiter wird von einer auf einem Podest sitzenden Frau in weitem Gewand, der Amorettenverteilerin aus dem Käfig genommen und ein dritter ist schon an eine von zwei wartenden Frauen übergeben worden. Über der Szene fliegen zwei Tauben.

Im 18. Jahrhundert wurden bei den Ausgrabungen in Pompeji und Umgebung viele farbige Fresken gefunden, darunter auch Wandgemälde mit dem Motiv des Amorettenverkaufs, zum Beispiel das Fresko „Die Amorettenverkäuferin“, das 1759 in Stabiae* entdeckt wurde.

Der dänische Bildhauer Bertel Thorvaldsen schuf 1824 den vielbeachteten Bildfries „Kærlighedens Aldre“ (Der Liebe Alter oder Allegorie der Liebesalter), in dem er das Motiv des Amorettenverkaufs aufgriff und abwandelte. Etwa sieben Jahre nach ihm schuf Georg Friedrich Distelbarth ein, ein klassizistischer württembergischer Bildhauer eine Vase, und  äußerte 1835 gegenüber dem Stuttgarter Stadtdirektor von Klett, er habe den Bildfries seiner Vase „nach einem in Pompeji gefundenen Gemälde: eine Amorinen-Händlerin, den Verkauf von Amorinen und die Wirkung derselben auf die Menschen nach ihren verschiedenen Lebensaltern darstellend, bearbeitet.“ Es ist anzunehmen, dass Distelbarth und Thorvaldsen nach der gleichen pompejanischen Vorlage arbeiteten.

 

 

*Die Stadt Stabiae (heute Castellammare di Stabia) war eine römische Siedlung am Golf von Neapel, etwa 4,5 Kilometer südwestlich von Pompeji gelegen. Beim Ausbruch des Vulkans Vesuv im Jahre 79 n. Chr. wurde sie wie Pompeji und Herculaneum zerstört.

 

Quellen:

Dietrich Gerhardt: Wer kauft Liebesgötter? Metastasen eines Motivs. Berlin 2008, besonders das Kapitel VII. Thorvaldsen, Seite 78–86, und Abb. 1–14.

Elsbeth Wiemann: Die Ziervase nach Thorvaldsens „Allegorie der Liebesalter“ von Friedrich Distelbarth. In: Christian von Holst (Hg.): Schwäbischer Klassizismus zwischen Ideal und Wirklichkeit, Band 2: Aufsätze, Stuttgart 1993, Seite 385–389.

 

 

Die Amorettenverkäuferin,        Kærlighedens Aldre (Liebesalter), Relief von Bertel             Die Liebesvase von

Fresko aus der Villa Arianna     Thorvaldsen (1824)                                                                       Friedrich Distelbarth

in Stabiae

 

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Venditrice_di_amorini_1.jpg?uselang=de

http://www.thorvaldsensmuseum.dk/samlingerne/vaerk/A426/stor

 

Die Komposition des Reliefs gliedert sich in sieben Bildfelder, die von rechts nach links aufeinander folgen und hier von 1 bis 7 durchnummeriert werden. In den Bildfeldern sind folgende Figuren enthalten:

  1. die Amorettenverteilerin
  2. die Unschuldige
  3. die Sehnsüchtige
  4. die Verliebte
  5. die Ehefrau
  6. der Ehemann
  7. der Greis

Die Amorettenverteilerin. Auf einem Felsen sitzt eine junge, antik gewandete Frau und verteilt freigebig geflügelte Amoretten unter die umstehenden Männer, Frauen und Mädchen. Mit einem Arm hält sie einen nackten Putto am Flügelchen und offeriert ihn der Sehnsüchtigen, die ihre Arme erwartungsvoll ausbreitet, um das Liebesgötterchen an ihr Herz zu drücken. Andere Putten sind schon ans Ziel gelangt, wo das Geschenk je nach Alter freudig oder missmutig aufgenommen wird, ein Putto ist bereits wieder auf dem Rückflug zu seiner Gebieterin, und im runden Käfig hinter der Erotenverteilerin tummeln sich fünf nackte, eingesperrte Kerlchen, die auf ihre Befreiung warten. Ihre Herrin breitet den linken Arm schützend über sie, damit die quirligen kleinen Insassen nicht vorzeitig entrinnen können.

Der Puttenkäfig, der Bub und das Mädchen. Einer der gefangenen kleinen Kerle hält sich mit den Händchen an den Gitterstäben fest und drückt sein neugieriges Köpfchen durch die Stäbe hindurch, um das Treiben seiner Herrin zu beäugen. Zwei andere Putten knien am Boden und eine sitzt daneben. Alle drei schauen verwundert nach rechts auf einen kleinen Buben, der die verhüllende Decke vom Käfig wegzieht, um einen verbotenen Blick auf die kleinen Freudenspender zu erhaschen. Ein heranwachsendes Mädchen hält den Jungen beim Arm, und kost, verlockt vom Geheimnis der Liebe, mit der anderen Hand das Gesicht eines Putto, der vorwitzig aus dem Käfig herauslugt.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 286   Apollon

Kaminplatte, 81 x 81 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Gussplatte zeigt Apollon, den griechischen und römischen Gott des Lichtes, der Heilung, des Frühlings und der Künste, insbesondere der Dichtkunst, der Musik und des Gesangs. Er war ein Sohn des Zeus und gehörte damit zu den Olympischen Göttern.

 

Eine beliebte Darstellung Apollos ist die, in der er strahlenumkränzt eine Leier in der Hand hält, eingehüllt in reiche Rokokkoornamentik.

 

 

 

 

Apollon mit Lyra, Fresko-Fragment aus der Nähe des Haus des Augustus, ein Gebäudekomplex auf dem Palatin in Rom, der dem ersten römischen Kaiser Augustus als palastartiges Wohnhaus diente und 28. v. Chr. von ihm geweiht wurde.

 

 

 

Inv.-Nr. 287   Apollon

Kaminplatte, 81 x 81 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

 

 

Diese Kaminplatte ist eine Dublette der vorherigen Kaminplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 301   Helios auf dem Sonnenwagen

Kaminplatte, xx x xx cm, Hayange, 2. H. 18.Jh.

 

Die Gussplatte zeigt den griechischen Sonnengott Helios auf dem von vier Feuerrössern gezogenen Sonnenwagen, der in seiner Eigenschaft als Musengott srahlenumkränzt die Leier in der Linken hält.

 

Mit dem Sonnenwagen wird in der frühen Mythologie der scheinbare tägliche Sonnenlauf von Ost nach West und der seinerzeit noch vollkommen unklare Rückweg dargestellt. Der Sonnengott steuert dabei den Wagen selbst. Diese Gussplatte ist Bestandteil der "Mythologischen Serie" der Hütte Hayange. Sie trägt die Nummer 7, die bei dieser Variante nicht mit abgeformt wurde.

 

 

 

Deckenfresko der Kaiserstiege im Benediktinerkloster Göttweig in Ötsterreich

von Paul Troger (1739)

 

 

 

 

Inv.-Nr. 302   Phaeton auf dem Sonnenwagen

Kaminplatte, 67 x 58 cm, Hayange, 1. H. 19. Jh.

 

Die Gussplatte zeigt Phaeton, den Sohn des Sonnengottes Helios auf dem Sonnenwagen, aus dessen hinterem Teil Flammen schlagen. Phaethon ist in der griechischen Mythologie bei Hedsiod der Sohn des Kephalos und der Göttin Eos, der Schwester des Sonnengottes Helios. Seit Euripides ist Phaethon der Sohn des Helios und der Klymene, also ein Neffe der Eos.

 

Phaeton erbat sich für einen Tag den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Helios versuchte, seinen Sohn von diesem Plan abzubringen – jedoch vergeblich. Phaethon besteigt, als die Nacht zu Ende geht, den kostbaren und reich verzierten Sonnenwagen des Vaters. Das Viergespann rast los und gerät bald außer Kontrolle. Phaethon verlässt die tägliche Fahrstrecke zwischen Himmel und Erde und löst eine Katastrophe universalen Ausmaßes aus.

 

Ovid berichtet:

„Überall dort, wo die Erde am höchsten ist, wird sie vom Feuer ergriffen, bekommt Spalten und Risse und dörrt aus, weil ihr die Säfte entzogen sind. Das Gras wird grau, samt seinen Blättern brennt der Baum, und das trockene Saatfeld liefert seinem eigenen Untergang Nahrung [...] Große Städte gehen mit ihren Mauern unter, und der Brand legt ganze Länder mit ihren Völkern in Asche.“

Erst Zeus, von der Mutter Erde um Hilfe gerufen, bereitet dem Chaos ein Ende und schleudert einen Blitz. Der Wagen wird zertrümmert und der Wagenlenker Phaethon stürzt in die Tiefe, wo er tot im Fluss Eridanus (Po) landet. Seine Schwestern, die Heliaden, weinen um ihn und werden am Ufer in Pappeln verwandelt, von denen die Tränen in Form des als Bernstein bekannten Pflanzenharzes herabtropfen.

 

 Umgeben ist die Szene kreisförmig angeordnete mit Blattwerk mit Trauben, die vier Ecken sind mit jeweils einer Rosette gefüllt.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 288   Athene

Kaminplatte, 80 x 80 cm, Lothringen, 18./19. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt Athene, eine Göttin der griechischen Mythologie (römisch Minerva). Sie ist eine Tochter von Zeus und damit eine Olympische Göttin  Sie ist die Göttin der Weisheit, der Strategie und des Kampfes. Daneben ist sie Schutzgöttin und Namensgeberin der griechischen Stadt Athen. Im Römischen Reich wurde sie zunächst als Beschützerin der Handwerker und des Gewerbes betrachtet, später auch als Schutzgottheit der Dichter und Lehrer.

 

Die Kaminplatte zeigt die verschiedenen Attribute Athenes:

Rüstung und Speer, stehen für den Kampf. Die Armillarsphäre oder Weltmaschine rechts, ein astronomisches Gerät, steht mit den daneben liegenden Zeichengeräten Zirkel, Lineal usw. für die Wissenschaft. Die darauf ruhende Eule symbolisiert die Weisheit.

 

Rechts neben ihr die lernenden Kinder sollen auf ihre Zuständigkeit als Wissensvermittlerin und Lehrerin hinweisen.

  

 

Armillarspäre aus Encyclopædia Britannica (11th ed.), v. 2, 1911, p. 575.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 289   Athene

Kaminplatte,  65 x 67 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Diese Kaminplatte zeigt ebenfalls Athene, nun in ihrer Eigenschaft als Schutzgöttin der Stadt Athen. Athene - mit weitem Gewand sich auf ein Schild stützend - weist mit ihrer Rechten auf einen Grenzstein mit der Inschrift

 

QUARTE

(Vierte)

 

Auf dem Kopf trägt sie eine Mauerkrone, die die Stadtmauern der zu beschützende Stadt symbolisiert. Neben dem Grenzstein liegt ein abgeschlagener Kopf, als Warnung, die Stadtgrenzen nicht unerlaubt zu überschreiten.

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 290   Athene

Kaminplatte,  65 x 67 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

 

Diese Kaminplatte ist eine Dublette der Gussplatte Nr. 289

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv-Nr. 291   Boreas raubt Oreithyia

Kaminplatte,  52 x 54 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt Boreas. Er war in der griechischen Mythologie die Personifikation des winterlichen Nordwinds. Er war der Sohn des Titanen Astraios und der Göttin Eos und wurde zusammen mit seinen Brüdern Euros (Ostwind), Notos (Südwind) und Zephyros (Westwind) verehrt.

 

Die Szene zeigt, wie Boreas die Nymphe Oreithyia, die Tochter des Erechtheus, eines mythischen Königs von Attika, entführt. Als die Nymphe am Ufer des Ilisos tanzte, hüllte er sie in eine Wolke und entschwebte mit ihr in seine Heimat Thrakien, wo sie ihm die Söhne Kalais und Zetes und die Töchter Kleopatra und Chione gebar.

 

Boreas entführt Oreithyia  Boreas und Oreithyia
(Detail einer rotfigurigen   (Radierung von Heinrich

Kanne aus Apulien, ca.      Lossow, 1880)

360 v. Chr., Louvre

 

 

 

 

Inv.-Nr. 292   Ceres

Kaminplatte, 49 x 48 cm, Lothringen, 1. H. 19. Jh.

 

Ceres ist die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit und der Ehe. Sie war die Tochter des Saturnus und der Ops. Im Griechischen heißt sie Demeter. Ihre Attribute waren Früchte, Füllhorn, Fackel aber auch Gerätschaften des Ackerbaus u.a..

 

Hier trägt Ceres in ihrer Rechten einen Topf mit Blumen, vor ihr liegen auf dem Boden Gerätschaften des Ackerbaus. Eingebettet ist die Szene in ein  rundes Medaillon, welches von Palmzweigen umrahmt wird.

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 297   Ceres

Kaminplatte, 50 x 50 cm, Lothringen, 18. Jh.

 

 

 

IN BEARBEITUNG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 293   Ceres

Kaminplatte, 45 x 45 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Diese Kaminplatte zeigt ebenfalls Ceres, die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit und der Ehe. Hier trägt sie umrahmt von Blattzweigen  in ihrer Rechten eine Sichel .

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 294   Flora

Kaminplatte, xx x xx cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt Flora, sie ist in der römischen Mythologie die Göttin der Blüte, im Besonderen der Getreideblüte. Bei Ovid wird sie mit der ansonsten nicht belegten griechischen Nymphe Chloris gleichgesetzt. Sie gehört in den Kreis der Vegetationsgötter, der Götter der Erde und des Landbaus, und wird in Beziehung zu Ceres, Demeter und Tellus gesetzt.

In den allegorischen Darstellungen der Vierjahreszeiten verkörpert Flora den Frühling.

Flora war außerdem die Göttin der Jugend und des fröhlichen Lebensgenusses, schließlich auch die der Schwangerschaft, deren Symbol die Blüte ist. Hier erscheint sie als schöne junge Frau mit einer Blumengirlande in der Hand, vor ihr eine prachtvolle Blumenvase.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 295  Flora

Kaminplatte, 59 x 60 cm, Hayange, 2. H. 18. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt ebenfalls Flora.

 

Hier erscheint sie als schöne junge Frau unter einem Baum sitzend, mit Blumenkranz auf dem Kopf, einen Blumenkranz flechtend. Zu ihrer Linken und Rechten zwei Putti, einer reicht ihr Blütenschmuck,  der andere sitzt neben ihr und stützt sich auf einen reich mit Blumen gefüllten Korb.

Oben rechts in der Ecke ist die Platte auf kleinem Schild mit der Zahl 6 signiert. Sie ist Bestandteil der "Mythologischen Serie", die angesichts der spektakulären Funde in Pompeij im Jahre 1748 vom Eigentümer der Hütte Hayange - Maurice de Wendel - in Auftrag gegeben wurde. Diese Modelserie umfasste 27  Modeln, von denen die ersten 9 nummeriert waren. Ein Großteil der Modeln werden heute noch im alten Schloss von Hayange aufbewahrt. Die Nummerierungen jeweils in der rechten oberen Ecke wurden nicht immer mit abgeformt. Die Nr. 6 der Serie stellt die Flora dar, bei diesem Exemplar wurde die Nummerierung mit abgeformt.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 296   Flora

Kaminplatte, 101 x 94 cm, Quinte, nach 1683

 

Auch diese Kaminplatte zeigt die römische Göttin Flora.

 

Flora steht in der Mitte des Bildmotivs in wehendem Gewand. In der Rechten hält sie einen Zweig, in der Linken ein Füllhorn. Unter der Göttin steht in einer Kartusche

 

QUINTE

 

Das Bildfeld ist umgeben von einem girlandenförmigen Rahmen, bestehend aus Früchten, Blüten- und Blattwerk. Das Bildfeld ist umgrenzt von einem Blattstabrahmen aus ineinandergesteckten Blattkelchen, der jeweils in der Mitte durch eine Blüte unterbrochen ist.

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 298   Diana

Kaminplatte, xx x xx cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt Diana, die römische Göttin der Jagd, des Mondes und der Geburt, Beschützerin der Frauen und Mädchen (griechisch Artemis). Sie trägt ihre Symbole: Bogen und Köcher; umrahmt ist sie von schlichtem Blattwerk. Artemis zählt zu den zwölf großen olympischen Göttern und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten der griechischen Mythologie. Sie ist die Tochter des Zeus und der Leto und die Zwillingsschwester des Apollon.

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 299   Fortuna

Kaminplatte, 60 x 60 cm, Hayange, 2. H. 18. Jh.

 

Die Gussplatte zeigt die römische Glücks- und Schicksalsgöttin Fortuna bzw. die griechische Göttin Tyche

 

 

Über den Wolken schwebend zeigt sie ihre typischen Attribute: Sie steht auf dem Lebens- oder Schicksalsrad und verteilt mit ihrem Füllhorn, gutes wie schlechtes Schicksal, Glück oder Unglück, blind, mit verbundenen Augen. Fortuna wird deshalb als eine wankelmütige Göttin charakterisiert.

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 300   Hektors Abschied von Adromache

Ofenplatte,  53 x 70 cm, Saarland, 1. H. 18. Jh.

 

Die Ofenplatte zeigt Hektor, eine Gestalt aus Homers berühmtem Epos Ilias. Er ist der wichtigste Held und Heerführer Trojas im Trojanischen Krieg. An seiner Seite steht seine Frau Adromache. Sie verabschiedet sich von Ihrem Mann, der in den Kampf zieht und von Achilles im alles entscheidenden Zweikampf getötet wird. Adromache wird schließlich versklavt.

Im umgebenden Schmuckwerk erkennt man  unten zwei sitzende Vögel und oben rechts eine gen Himmel fliegende Taube (?), die den bevorstehenden Tod Hektors symbolisieren soll.

Es ist eine Dublette (eine linke Seitenplatte) mit der Datierung 1714 bekannt.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 585   Hektors Abschied von Adromache

Ofenplatte,  40 x 72 cm, Saarland, 1. H. 18. Jh.

 

Stirnplatte, Dublette Nr 300

 

Hektors Abschied                                                       Hektors Abschied von

Thorvaldsens Museum Kopenhagen                     Andromache, Gemälde

                                                                                       von J. W. Tischbein (um 1800)

 

 

 

 

Inv.-Nr. 342   Heimkehr eines verwundeten Kriegers

Kaminplatte, 80 x 74 cm, Lothringen, 1. H. 18. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt in höfischem Umfeld einen auf einem Bett sitzenden Krieger. Eine neben ihm kniende Frau drückt ein Tuch auf seine Brustwunde. Links erkennt man die abgelegte Rüstung, sein Schwert liegt vor dem Bett.

 

Eine Zuordnung zu einem Ereignis in der Mythologie war bisher noch nicht möglich. Wahrschenlich steht das Motiv in einem Zusammenhang mit dem Trojanischen Krieg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 303   Herkules

Kaminplatte, 80 x 70 cm, Dillingen, dat. 1738

 

Die Gussplatte zeigt den Held Herkules. Herakles oder Herkules, sinngemäß „der sich an Hera Ruhm erwarb“. Er ist ein für seine Stärke berühmter griechischer Held, dem göttliche Ehren zukamen und der in den Olymp aufgenommen wurde. Seine Attribute sind das Fell des Nemeischen Löwen, Keule, Bogen und Köcher.

Er war ein Spross des Göttervaters Zeus und der sterblichen Alkmene.

 

Hier steht Herkules auf einem Podest, in der Rechten seine Keule auf den Boden stützend, nur leicht mit Blattwerk um die Lenden bekleidet. Rechts und links zwei prachtvolle Vasen um die sich zwei vogelartige Tiere winden, die sich Herkules mit gespreizten Federn und weitaufgerissenen Schnäbeln

 

drohend zuwenden. Wahrscheinlich handelt es sich hier um die stymphalischen Vögel, auch Stymphaliden genannt. Dies waren furchteinfößende kranichgroße Vogelungeheuer. Sie hatten ihre Nistplätze im Schilf des Sees Stympalos. Herkules bekam im Rahmen der Zwölf Arbeiten* die Aufgabe, diese Ungeheuer zu vertreiben. Dazu erhielt er von Athene zwei große metallene Klappern. Mit deren Hilfe konnte er die offenbar schreckhaften Vögel aufscheuchen. Anschließend war es ihm ein Leichtes, sie einzeln mit seinen vergifteten Pfeilen zu töten. Um sich vor ihren eisernen Federpfeilen zu schützen, benutzte er die beiden Klappern als Schilde. Nachdem er die meisten Ungeheuer getötet hatte, floh der Rest und wurde nicht mehr gesehen

 

Im Schriftfeld oben ist zu lesen:

 

FAIT A DILLIN 1738

 

*Diese musste Herkules im Dienste des Königs Eurystheus vollbringen, um zu sühnen, dass er seine Frau und Kinder in einem wütenden Wahnsinnsanfall ermordet hatte.

 

 

Inv.-Nr. 304   Herkules und Omphale

Kaminplatte, 100 x 100 cm, Lothringen, 1. H. 18. Jh.

 

Auch diese Kaminplatte zeigt  den griechischen Helden Herkules, hier gemeinsam mit Omphale, der  Königin in Mäonien, dem späteren Lydien.

Herkules musste als Sühne für die Ermordung des Iphitos als Sklave dienen und wurde von Omphale gekauft. Nach manchen Quellen diente er ihr ein Jahr lang, nach anderen drei Jahre. In dieser Zeit bestrafte Herkules Räuber, die das Land seiner Herrin unsicher machten und verteidigte es gegen einfallende Feinde. Als die Königin erfuhr, wer der Sklave war, heiratete sie ihn. In blinder Liebe zu ihr und verweichlicht durch üppiges Leben ließ sich der Heros herab, Frauenkleider anzuziehen, Wolle zu spinnen und andere Frauenarbeit zu verrichten, wogegen sie sein Löwenfell und die Holzkeule trug. Als die Zeit der Strafe vorüber war, erkannte der Held seine Verblendung und verließ Omphale.

 

Das Bild der Kaminplatte zeigt Herkules ruhend in Frauen-kleidern gemeinsam mit Omphale auf einer über Felsen aufgestellten Bettstatt. In seiner Linken hält er den Wollfaden, der zu einer Spindel führt, die die neben ihm sitzende Omphale in ihrer Linken hält. Mit seiner Rechten übergibt er der verführerischen Königin seine Keule. Umgeben ist die Szene von mit Perlenketten durchzogenen Blattzweigen

 

 

 

 

Inv.-Nr. 385   Herkules und Omphale

Kaminplatte, 100 x 100 cm, Lothringen, 1. H. 18. Jh.

 

 

unrestauriert

 

Bei dieser Gussplatte handelt es sich um eine Dublette der Gussplatte mit der Inv.-Nr. 304.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 418   Herkules und Omphale

Kaminplatte, 90 x 90 cm, Lothringen, 1. H. 18. Jh.

 

unrestauriert

 

Diese Kaminplatte ist eine Variante der vorherigen Platte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 305   Herkules mit der Last des Himmels

Kaminplatte, 40 x 40 cm, Lothringen, Mitte 18. Jh.

 

Auch diese Kaminplatte zeigt eine Begebenheit in der Herkulessage:

 

Herkules übernimmt für eine kurze Zeit die Last des Himmels auf seine Schultern (hier symbolisiert durch die Erdkugel), um Atlas zu ermöglichen, für ihn die Goldenen Äpfel seiner Töchter, den Hesperiden, zu holen. Mit den Äpfeln zurückgekehrt, möchte Atlas die Last des Himmels nicht mehr übernehmen. Herkules überlistet den naiven Atlas jedoch: Er müsse sich gerade nur ein Steinchen aus der Sandale entfernen, um den Himel weiter tragen zu können. Für diesen kurzen Augenblick, und ab da für immer, übernimmt Atlas wieder die Last, während Herkules daraufhin mit den Äpfeln weiterzieht.

 

Am Gewand des Herkules erkennt man das Haupt der Medusa, offensichtlich ein Hinweis darauf, dass Atlas usrpünglich von Perseus mit dem von ihm abgeschlagenen Haupt der Medusa versteinerte, als Strafe für seine mangelnde Gastfreundschaft. Seitdem ist Atlas als das Atlasgebirge anzutreffen und trägt den Himmel auf seinen Schultern. In der Herkulessage ist er hingegen wieder ansprechbar.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 306   Herkules kämpft gegen Acheloos

Kaminplatte, 45 x 45 cm, Lothringen, 1. H. 19. Jh.

 

Diese Kaminplatte zeigt den Kampf des Herkules gegen die Acheloos.

 

Acheloos auch Achelous und Achilaos, ist in der griechischen Mythologie die Personifikation des Flusses Acheloos.

Acheloos gilt als der älteste und auch als der vornehmste der griechischen Flussgötter. Er ist der Sohn des Okeanos und der Tethy. Er ist in der Lage, seine Gestalt zu ändern (eine Anspielung auf den Fluss, dessen Gottheit er war und der ebenfalls seinen Verlauf immer

 

wieder änderte). Als Flussgott ist er für den Süßwasserreichtum und die Fruchtbarkeit des Landes verantwortlich. Acheloos ist der Vater der Sirenen, der Nymphe Kallirrhoë, die mit Alkmaion verheiratet war, und der Nymphe Kastalia, welche die Quellenymphe der bedeutenden delphischen Quelle war.

Als Acheloos sich in Deianeira, Tochter des Oineus, verliebte, kam er in Konflikt mit seinem Kontrahenten Herkules. Acheloos verwandelte sich zuerst in eine Schlange; zuletzt in einen Stier, was ihm jedoch nicht weiterhalf: Herakles brach ihm in seiner Stierform eines der Hörner ab. Um sein Horn wiederzubekommen, musste er im Tausch ein Horn der Ziege Amaltheia hergeben, die Zeus gesäugt hatte (das später sogenannte Füllhorn). Seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die Episode mit dem Horn auch als die Herakles’sche Korrektur des arkananischen Flusses umgedeutet.

In der antiken KUnst ist Acheloos ein häufig anzutreffendes Motiv. In der bildenden Kunst wurde er manchmal als Mensch mit einem Horn, meist jedoch als Stier mit menschlichem Gesicht und langem feuchtem Bart dargestellt. Dabei überwogen Einzeldarstellungen des Gottes. Darstellung des Kampfes mit Herakles waren eher selten.

 

Herkules ist hier wie ein römischer Soldat gekleidet, mit einer Tunica und gepanzertem Hemd. Dazu schützt ihn ein Helm und ein Rundschild. Er schwingt ein römisches Kurzschwert gegen Acheloos in Schlangengestalt..

 

 

 

 

Inv.-Nr. 395   Opferung der Iphigenie

Kaminplatte, 100 x 100 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Griechen wollten nach dem Scheitern der Verhandlungen vor dem Trojanischen Krieg nach Troja in See stechen. Da jedoch der zum obersten Befehlshaber benannte Bruder des Menelaos, Agamemnon von Mykene, gerade eine der Artemis heilige Hirschkuh ("Hindin") erlegt hatte, strafte die Göttin die Griechen mit Windstille und verhinderte so die Abfahrt.

 

Der Seher Kalchas äußerte, dass die Göttin versöhnt werden könne, wenn ihr Agamemnon seine Tochter Iphigenie opfere. Nach schweren inneren Kämpfen gab Agamemnon die Einwilligung.

 

Iphigenie wurde unter dem Vorwand, sie mit Achill vermählen zu wollen, nach Aulis gelockt. Der Betrug war zwar bald aufgedeckt, aber Iphigenie ging mutig auf das Opfer zu.

 

Bei der Opferhandlung wurde jedoch Iphigenie von Artemis der Opferstätte entrückt und zur Insel Tauris entführt. Anstelle von Iphigenie legte Artemis eine Hirschkuh auf den Opferaltar. Nach dem Opfer kam Wind auf, und die Griechen konnten in See stechen.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 307   Justitia

Kaminplatte, 60 x 60 cm, Hayange, 2. H. 18. Jh.

 

Auf dieser Gussplatte ist die römische Göttin Justitia (griech. Themis, die zweite Gattin des Zeus), die Göttin der Gerechtigkeit, gezeigt. Sie trägt mit verbundenen Augen in Ihrer Linken eine Waage und in ihrer Rechten das Richtschwert.

 

Beide Attribute sollen verdeutlichen, dass das Recht ohne Ansehen der Person (Augenbinde), nach sorgfältiger Abwägung der Sachlage (Waage) gesprochen und schließlich mit der nötigen Härte (Richtschwert) durchgesetzt wird.

 

 

 

Diese Platte gehört zu dem nicht durchnummerierten Teil der Mythologischen Modelserie der Hütte Hayange.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 308   Leda mit dem Schwan

Kaminplatte, xx x xx cm, Lothringen, 18./19. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt Leda, die Tochter des ätolischen Königs Thestios mit dem in Gestalt eines Schwans auftretenden Göttervater Zeus.

 

Letzterer hatte sich in Leda verliebt und näherte sich ihr in Gestalt eines Schwanes und schwängerte sie. Doch auch Ledas Ehemann Tyndareos schlief in der Nacht mit ihr. Leda gebar zwei Eier mit vier Kindern, von Zeus Helena und Polydeukes, von Tyndareos Klytaimnestra und Kastor, erste waren unsterblich, letztere dagegen sterblich.

 

Die sich in einem Medaillon befindliche Szene  wird umrahmt von reichem Schmuckwerk des Rokoko.

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 309   Hermes

Kaminplatte, 82 x 82 cm, Lothringen, 18./19. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt den griechischen Gott Hermes (röm. Merkur). Hermes ist in der griechischen Mythologie der Götterbote, der Gott der Wege, des Verkehrs und der Kaufleute, aber auch der Gott der Diebe.

 

Dargestellt ist Hermes hier mit geflügeltem Helm und geflügelten Schuhen, die ihm die nötige Geschwindigkeit bei der Überbringung der Nachrichten der Götter an die Sterblichen verleihen sollen. In seiner Linken hält er ein Geldsäckchen (Masurpium), der seine Zuständigkeit für den Handel symbolisiert. In der Rechten trägt er den Hermesstab. Dabei handelt es sich um einen Stab mit zwei Flügeln, der von zwei Schlangen miteinander zugewendeten Köpfen umschlungen wird. Er diente Hermes als Zauberstab, der ihm einst von Apollo geschenkt wurde. Dieser Stab kann Menschen einschläfern, aufwecken und ihnen durch Träume Botschaften übermitteln). Oft wird er zusammen mit Tieren dargestellt, wie hier dem Hahn, der als der Bote des neuen Tages gilt.

 

Hermes ist in einem runden Medaillon dargestellt, welches von einfachem Rankenwerk umgeben ist. Unten befindet sich eine Schabracke, in deren Mitte ein geflügelter Kopf, als Symbol des Götterboten, dargestellt ist.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 310   Raub der Persephone

Kaminplatte, 60 x 64 cm, Lothringen, 18./19. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt den Raub der Persephone in der griechischen Mythologie, der in der römischen Mythologie als Raub der Proserpina bekannt ist.

 

Es ist die Erzählung von der Entführung von Kore, der Tochter Demeters (lateinisch: Ceres), durch Hades, den Herrscher der Unterwelt, von der verzweifelten Suche der Mutter und der gefundenen Lösung, nach der Kore als Persephone, Königin der Toten, nur einen Teil des Jahres in der Unterwelt weilt. Es beginnt damit, dass Hades, der Gott der Unterwelt und Bruder des Zeus, sich in Kore verliebte. Er bat daher Zeus um Kore als Frau. Wissend, dass Kore nicht freiwillig in die sonnenlose Unterwelt gehen würde, stimmte Zeus weder zu, noch lehnte er ab. Hades interpretierte dies als Zustimmung.

 

Mit Hilfe des Fährmannes Charon, dem Empfang der Begräbnisriten und einer Geldmünze, dem sogenannten Obukus unter der Zunge, kann der Fluss Styx, der die Ober- von der Unterwelt trennt, überquert werden. Im Hintergrund erkennt man eine Kluft, sie bildet den Eingang zum Totenreich. Kerberos, der dreiköpfige, schlangenhaarige Höllenhund - der hier als einfacher Hund dargestellt wird - bewacht den Eingang zum Hades und sorgt dafür, dass kein Lebender die Unterwelt betritt und kein Toter sie verlässt.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 260   Phönix

Kaminplatte, 107 x 90, Villerupt, um 1688

 

Die Kaminplatte zeigt den Feuervogel Phönix. Dieser stürzt sich von oben in die Flammen und erwächst aus denselben wieder.

Bereits in der ägyptischen Mythologie gibt es Benu, meist dargestellt in Form eines Reihers, der im Abstand von mehreren hundert Jahren erscheint, bei Sonnenaufgang in der Glut der Morgenröte verbrennt und aus seiner Asche verjüngt wieder aufersteht. Im antiken Griechenland wurde er als Phönix überliefert. Herodot (490/480 v. Chr. bis um 430/420 v. Chr.) ein antiker griechischer Geschichtsschreiber schreibt in seinen Historien über Ägypten und seine Geschichte:

„Noch einen heiligen Vogel gibt es, der heißt Phoinix. Ich habe ihn nur abgebildet gesehen, denn er kommt selten nach Ägypten, in Heliopolis sagt man, nur alle fünfhundert Jahre. Er soll nur dann kommen, wenn sein Vater gestorben ist. Wenn das Bild richtig ist, sieht er folgendermaßen aus. Sein Gefieder ist teils golden, teils ganz rot. In Bau und Größe gleicht er am meisten dem Adler. Von seinem Tun erzählt man folgendes, was mir aber nicht glaubhaft scheint. Er komme aus Arabien hergeflogen und bringe die Leiche seines Vaters, in Myrrhen gehüllt, in den Tempel des Helios, wo er sie begrabe. Er trage den Leichnam folgendermaßen. Zunächst forme er ein Ei aus Myrrhen, so groß er es tragen könne, und versuche es aufzuheben. Wenn er es erprobt, höhle er das Ei aus und lege die Leiche des Vaters hinein. Die Stelle, wo er das Ei ausgehöhlt und den Vater hineingelegt, klebe er dann wieder mit Myrrhen zu, und das Ei sei nun ebenso schwer wie vorher. Und nun trage er es nach Ägypten in den Tempel des Helios. So erzählt man von diesem Vogel.“

In der Zeit des Hellenismus (336 bis 30 v. Chr) verbreiteten griechische und römische Autoren dann die Vorstellung, dass der Phönix aus der Asche des Osiris oder seinen sterblichen Überresten hervorgegangen sei und ein hohes Alter von vielen, meist fünf Jahrhunderten erreiche. Dazu baut er am Ende seines Lebens ein Nest, setzt sich hinein und verbrennt. Nach Erlöschen der Flammen bleibt ein Ei zurück, aus dem nach kurzer Zeit ein neuer Phönix schlüpft. Eine zweite Variante des Mythos berichtet, dass der rot- und goldfarbene Vogel alle 500 Jahre einmal nach Helipolis kommt, jeweils am Todestag seines Vaters. Aus Weihrauch formt er dann ein Ei, das von der Größe her die Leiche seines Vaters aufnehmen kann. Dieses Ei trägt der Benu dann in den Tempel von Heliopolis, wo es feierlich begraben wird.In der Spätantike wurde der Phönix dann zum Symbol der Unsterblichkeit, da er die Fähigkeit hatte, sich zu regenerieren, wenn Feinde ihn verwundet hatten.

 

Nach dem Physiologus, dem ältesten und meist verbreiteten Tierbuch des christlichen Mittelalters, stammt der Phönix aus Indien und fliegt alle 500 Jahre zu den Zedern des Libanon, um seine Flügel mit Wohlgerüchen anzureichern. Dann fliegt er weiter zur Sonnenstadt Heliopolis in Ägypten, wird dort auf einem Altar vom Feuer erfasst und verbrennt. Am nächsten Tag findet ein Priester in der Asche einen Wurm, dem Flügel wachsen; am dritten Tag hat der verbrannte Phönix wieder seine frühere Gestalt angenommen und fliegt nach Indien zurück. Wie der Pelikan symbolisiert der Phönix Tod und Auferstehung Christi und ist zugleich Symbol des Ewigen Lebens. Als Attribut wird er oft den Tugenden der Beständigkeit, der Hoffnung sowie der Keuchheit beigegeben. Bis auf den heutigen Tag ist "Wie der Phönix aus der Asche" das geflügelte Wort für Neubeginn nach völliger Zerstörung. Darauf bezieht sich auch der im oben liegenden Schriftband zu findende Text:

 

FLAMES SONT FLEURS OU IE REPREN MA VIE

(Flammen sind Blumen aus denen ich mein Leben zurücknehme)

 

 

 

Inv.-Nr. 261   Phönix

Kaminplatte, 89 x 70, Villerupt (Lothringen), um 1688

 

 

Diese Kaminplatte besitzt die gleiche Modelvorlage wie die vorherige Kaminplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 262   Phönix

Kaminplatte, 90 x 70, Villerupt (Lothringen), um 1688

 

 

Diese Kaminplatte besitzt die gleiche Modelvorlage wie die vorherige Kaminplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 311   Poseidon

Kaminplatte, 83 x 83 cm, Lothringen, 18./19. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt den griechischen Gott Poseidon (röm. Neptun), den Gott des Meeres.

Er war ein Bruder des Zeus und somit einer der Olympischen Götter.

 

In seiner Rechten hält er seinen Dreizack. Hippokampen (das sind Fabelwesen: vorne ein Pferd, hinten ein Fisch) ziehen seinen Streitwagen in Muschelgestalt.

 

Seefahrer opferten ihm Pferde, die sie im Meer versenkten. Seefahrer beteten zu Poseidon für eine sichere Überfahrt. Wenn er gut gelaunt war, erschuf Poseidon neue Inseln und hielt die See ruhig. Wenn er  schlecht gelaunt war, stach er mit dem Dreizack in die Erde und verursachte schlimme Fluten, Erdbeben und Überschwem-mungen und brachte Schiffe

 

zum Sinken.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 312   Poseidon

Kaminplatte, 50 x 50 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt ebenfalls den griechischen Gott Poseidon (röm. Neptun), hier sitzend in seiner Rechten einen Dreizack haltend und die Linke zum Himmel erhoben..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 475   Das Urteil des Paris

Kaminplatte, 90 x 88 cm, Lothringen, 1. H. 16. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt das Urteil des Paris, eine berühmte Episode in der griechischen Mythologie:

 

Alle Götter sind zur Hochzeit des Peleus und der Thetis eingeladen, ausgenommen Eris, die „Göttin der Zwietracht“. So beleidigt, wirft sie von der Tür aus einen goldenen Apfel mit der Aufschrift καλλίστῃ (griech. „Der Schönsten“, „Für die Schönste“) unter die feiernden Götter des griechischen Olymps.

Daraufhin kommt es zum Streit zwischen Aphrodite, Athene und Hera, wem dieser Apfel gebühre (daher auch Zankapfel). Zeus als höchster Olympier zieht sich aus der Affäre und legt das Urteil in die Hand eines Sterblichen: Er bestimmt den unschuldigen Jüngling Paris, den schönen, wenngleich verstoßenen Sohn des trojanischen Königs Priamos als Schiedsrichter. Der Götterbote Hermes wird beauftragt, die Göttinnen zu dem Königssohn zu bringen, der seit seiner Verstoßung unerkannt als Hirte lebt. Um den Prinzen für sich zu gewinnen, versucht jede der Göttinnen, ihn zu bestechen, und bietet ihm einen Preis an. Hera verspricht ihm Herrschaft über die Welt, Athene verspricht Weisheit, Aphrodite hingegen bietet Paris die Liebe der schönsten Frau der Welt. Mit dieser Belohnung kann Aphrodite das Urteil für sich entscheiden. Die schönste Sterbliche, Helena, war jedoch bereits mit Menelaos verheiratet, dem mächtigen König von Sparta. Der zur Erfüllung des göttlichen Versprechens notwendige Raub der Helena soll der Auslöser des Trojanischen Krieges gewesen sein.

 

Als Vorlage für die Szene diente ein Kupferstich von Marcantonio Raimondi (geb. um 1475, gest. um 1535), ein italienischer Kupferstecher der Renaissance. Grundlage für den Stich bildet ein (verschollenes) Gemälde von Raffaello Sanzio da Urbino (geb. 1483, gest. 1523), ein italienischer Maler und Architekt. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance.

Wie bei Raffael sitzt der junge Paris links unter einem Baum und die drei Göttinnen stehen ihm gegenüber, die letzte dem Betrachter ihren Rücken zugewandt. Das Profil des Paris hebt seine Muskaltur des Rückens und seiner Beine besonders hervor, ein wichtiges charakteristisches Element des Raffael, der als erster den Akt im antiken Stil malte. Der Modelschnitzer gab der Athene einen Schild in die Linke und der Hera ein königliches Zepter, um sie besser erkennbar zu machen. In einem über der Szene positionierten Medallion steht der geflügelte Amor, der Köcher und Bogen hält. Links und rechts daneben winden sich Akanthusblätter, daneben befinden sich zwei maurische Köpfe.

Die Szene wird von Lorbeerzweigen eingerahmt, die in zwei Portraits enden, vielleicht dasjenige zeitgenössischer Dichter?

 

Kupferstich des Marcantonio Raimondi: Das Urteil des Paris, um 1515/16,

Kupferstich nach einem verschollenen Bild von Raffael

 

Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Urteil_des_Paris#/media/Datei:Marcantonio_Raimondi_-_Giudizio_di_Paride.jpg

Inv.-Nr. 313   Das Urteil des Paris

Kaminplatte, 99 x 100 cm, Lothringen, 18. Jh.

 

 

Auf der Kaminplatte ist der letzte Akt der Szene gezeigt. Paris, unter einem Baum auf einem Stein sitzend, reicht Aphrodite den (Streit-)Apfel, Hera wendet sich enttäuscht ab. Im Hintergrund steht Athene mit Speer und Hut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 314   Das Urteil des Paris

Kaminplatte, 98 x 98 cm, Lothringen, 18. Jh.

 

 

Diese Kaminplatte ist eine Dublette der vorherigen Gussplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 367   Paris und Hermes

Kaminplatte, 80 x 80 cm, Lothringen, 1. H. 19. Jh.

 

Die Kaminplatte stellt ebenfalls eine Szene aus der Episode "Das Urteil des Paris" dar.

Sie zeigt den Jüngling Paris mit Hirtenstab auf einem Stein sitzend. Hermes der Götterbote tritt auf ihn zu. Er übermittelt ihm den Auftrag von Zeus, den Streit um den Goldenen Apfel zwischen Aphrodite, Athene und Hera zu entscheiden. Die Szene ist von einem kreisförmigen Rahmen umgeben.

In den vier Ecken der Gussplatte ist der Kopf des Hermes abgebildet, der einen geflügelten Helm trägt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 452   Die drei Parzen

Kaminplatte, 96 x 100 cm, Lothringen, 1. H. 18. Jh.

 

unrestauriert

 

Die Parzen (lateinisch Parcae) sind in der römischen Mythologie die drei Schicksalsgöttinnen, die den drei Moiren der griechischen Mythologie entsprechen. Sie können gemeinsam oder auch einzeln agieren; gemeinsam haben sie Einfluss auf den Lebensfaden.

Die Parzen heißen Nona (neunte), Decima (zehnte) und Parca (Geburtshelferin), anstelle der Parca wurde in der römischen Literatur auch der Name Morta benutzt.  Nona spinnt den Lebensfaden, Decima entscheidet über das Lebensgeschick, Morta durchtrennt den Lebensfaden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 315   Perseus mit dem Haupt der Medusa

Kaminplatte, 71 x 75 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Gussplatte zeigt Perseus, den Sohn des Göttervaters Zeus, mit dem Haupt der Gorgone Medusa in der Linken, daneben die entsetzten Schwestern Stheno und Euryale.

 

Im griechischen Mythos forderte der König von Seriphos, Polydektes, der zu Perseus’ Missfallen Danaë nachstellte, Perseus auf, ihm das Haupt der Medusa zu bringen, in der Hoffnung, Perseus werde dies – wie alle, die das bisher versucht hatten – nicht überleben. Das hätte für Polydektes den Weg zu Danaë gebahnt.

Doch Perseus hatte Athene auf seiner Seite, die ihm einen verspiegelten Schild lieh. Von Hermes bekam er geflügelte Schuhe, Nymphen gaben ihm eine Tarnkappe. In den Flügelschuhen eilte er über den Himmel an das Ende der Welt.

 

Athene hoffte durch Perseus die Frevlerin Medusa gänzlich beseitigen zu können und erklärte ihm, wie er Medusa enthaupten könne, ohne ihr ins Angesicht blicken und deshalb zu Stein erstarren zu müssen. Als die Gorgonen in den Schlaf gesunken waren, pirschte sich Perseus mit Hilfe der Tarnkappe an Medusa heran. Dabei schaute er nicht direkt auf ihr Gesicht, sondern lediglich auf dessen Abbild, das sich in Athenes Schild spiegelte. Mit einem gezielten Schlag enthauptete er Medusa und suchte das Weite, während hinter ihm das Geschrei und aufgebrachte Gezeter ihrer entsetzten Schwestern ertönte.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 490   Argonauten mit dem Goldenen Vlies

Kaminplatte, 110 x 90 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Gussplatte zeigt eine Szene aus der Argonautensage, der Fahrt des Iason und seiner Begleiter nach Kolchis im Kaukasus, der Suche nach dem Goldenen Vlies und dessen Raub. Die Reisegefährten werden nach ihrem sagenhaft schnellen Schiff, der Argo, die Argonauten genannt. 

 

Pelias, Sohn des Poseidon, verspricht seinem Neffen den Thron, wenn dieser das Goldene Vlies, das sehr wertvolle Fell eines Widders, vom Ende der Welt in die Heimat zurückhole. Pelias denkt, dass dies eine Reise ohne Wiederkehr ist. Das Goldene Vlies des Widders Chrysomallos, auf dessen Rücken die Zwillinge Phrixos und Helle vor ihrer Stiefmutter Ino geflohen waren, befindet sich im Hain des Ares in Kolchis. Um dorthin zu gelangen, lässt Iason von Argos die mit 50 Rudern bestückte Argo bauen. Iason fordert die berühmtesten Helden Griechenlands zur Teilnahme an dem Unternehmen auf, die "Argonauten".

 

Nach mühevoller Fahrt landen die Argonauten endlich an den Fluss Phasis, in den sie das Schiff rudern. Links erblickt man den Kaukasus und die Hauptstadt Kyta, rechts, als Schauplatz der Dinge, die da kommen sollen, Feld und Hain des Ares. Am anderen Morgen begibt sich Iason mit Telamon und den Söhnen des Phrixos zum König Aietes, um das Goldene Vlies zu fordern. Aietes verspricht, es auszuliefern, wenn Iason mit den feuerschnaubenden, erzfüßigen Stieren, die ihm Hephaistos geschenkt hatte, die Aresflur pflüge und Drachenzähne säe.

 

Im Bild der Kaminplatte erkennt man mittig Iason, wie er mit einer Lanze ein feuerspeiendes, reptilienähnliches Wesen bekämpft, welches auf einem Baum sitzt, an dem links das Goldene Vlies hängt. Rechts neben dem Baum finden sich zwei der feuerschnaubenden Stiere des Hephaistos. Im Hintergrund liegt die Argo, mit gerafften Segeln, auf deren Deck mehrere Argonauten das Schauspiel beobachten.

Variante des Motivs , 127x90 cm (Bildarchiv)

 

 

 

 

Inv.-Nr. 316   Chronos

Kaminplatte, xx x xx cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Gussplatte zeigt den griechischen Gott Kronos, den Gott der Zeit (römisch Saturn).

Chronos entstammt den Mythen der Orphiker, einer antiken religiösen Strömung in Griechenland, Süditalien und der Schwarzmeerküste (ca. ab dem 6./5. Jahrhundert v. Chr.). Demnach sei er selbst aus dem dunklen Chaos entstanden und erzeugte als Schöpfergott aus dem Aither das silberne Welten-Ei. Aus diesem wiederum entstand der von den Orphikern besonders verehrte Lichtgott Phanes, der mit Helios, aber auch mit Eros und Dionysius identifiziert wurde.

In der spekulativen Dichtung der Orphiker spielt Chronos eine wichtige Rolle, Die älteste bekannte Darstellung des Chronos befindet sich auf einem Relief aus hellenistischer Zeit. Dort erscheint Chronos als bartlose Gestalt mit großen Flügeln, seit dem 14. Jh. als bärtiger Greis. Auf der Gussplatte hält er in der Linken ein Stundenglas, diese versinnbildlicht den Ablauf der Zeit und auch der Lebenszeit. Neben Chronos sitzt eine Eule auf einem Zweig, wohl ein Symbol für das Unglück, welches hereinbricht, wenn die Lebenszeit beendet ist.

 

 

Schrifttum:

nicht bekannt

 

 

Inv,-Nr. 317   Pomona/Pax

Kaminplatte, 80 x 80 cm, Neunkirchen, um 1700

 

Erste Deutung:

Die Kaminplatte zeigt die römische Göttin Pomona. Sie war die Göttin der Baumfrüchte. Ihr Name leitet sich von dem lateinischen Wort pomum („Baumfrucht“, „Obstfrucht“) an. Im Mythos war sie die Frau des Gottes Vertumnus. Pomona steht in der Mitte des Bildmotivs in wallendem Gewand. In der Rechten hält sie einen Zweig, in der Linken ein Füllhorn. Unter der Göttin steht in einer Kartusche der Name der erzeugenden Hütte

 

NEINKIRCHEN

 

Das Bildfeld ist umgeben von einem girlandenförmigen Rahmen, bestehend Früchten, Schoten, Blüten- und Blattwerk sowie gekreuzten füllhornartigen Voluten. Oben rechts und links finden sich zwei geflügelte

 

Puttenköpfe, und links und rechts zwei traubenpickende Vögeln. Das Bildfeld ist umgrenzt von einem Blattstabrahmen aus ineinandergesteckten Blattkelchen, der jeweils in der Mitte durch eine Blüte unterbrochen ist. Die Platte ist unten erweitert durch Hinzufügung einer Leiste. Die Freifläche auf dieser wurde durch mehrmaliges Verwenden eines Motivstempel, der typisch für die Nassauer Werke ist, gefüllt.

 

Zweite Deutung:

Die Kaminplatte zeigt die Personifikation des Friedens (Pax)

 

 

 

 

Inv.-Nr. 318   Pomona/Pax

Kaminplatte, 89 x 70 cm, Neunkirchen, um 1700

 

 

Dieser Kaminplatte liegt das gleiche Model zu Grunde wie der vorherigen Gussplatte. Sie ist jedoch nach links und rechts mit einer Leiste verbreitert, die als Verzierung jeweils 6 Engelsköpfe trägt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nr. 319   Pomona/Pax

Kaminplatte, 80 x 71 cm, Neunkirchen, um 1700

 

 

Dieser Kaminplatte liegt das gleiche Model zu Grunde wie der vorherigen Gussplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 320   Pomona/Pax

Kaminplatte, 80 x 72 cm, Neunkirchen, um 1700

 

 

Dieser Kaminplatte liegt das gleiche Model zu Grunde wie der vorherigen Gussplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 321   Pomona/Pax

Kaminplatte, 80 x .. cm, Neunkirchen, um 1700

 

 

Dieser Kaminplatte liegt das gleiche Model zu Grunde wie der vorherigen Gussplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 322   Pomona/Pax

Kaminplatte, 84 x 71 cm, Quint, nach 1683

 

Die Kaminplatte ist eine Variante der vorherigen Neunkircher Platte aus der Produktion der Hütte in Quint. Unter der Göttin steht in einer Kartusche der Name der erzeugenden Hütte

 

qVUINTE

 

 

Diese Platte besitzt eine sehr große Ähnlichkeit zur Pomona-Darstellung der Neunkirchener Hütte, auffälligster Unterschied, dass die beiden Engelsköpfe oben links und rechts bei dieser Variante im Gegensastz zur Neunkirchener nicht nach links bzw. rechts geneigt sind.

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 323   Pomona/Pax

Kaminplatte, 85 x 72 cm, Quint, nach 1683

 

 

Diese Kaminplatte ist eine Dublette der vorherigen Gussplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 324   Pomona/Pax

Kaminplatte, 85 x 72 cm, Quint, nach 1683

 

 

Diese Kaminplatte ist eine Dublette der vorherigen Gusspplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 447   Venus in der Schmiede des Vulkan

Kaminplatte, 118 x 90 cm, Lothringen, 2. H. 17. Jh.

 

 

 

 

UNRESTAURIERT

IN BEARBEITUNG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 325   Venus

Kaminplatte, 83 x 83 cm, Lothringen, 2. H. 18. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt Venus, die römische Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit. Sie trägt Ihre Symbole Spiegel und Myrthe und steht erhöht auf einem blumengeschmückten Fels, umgeben von girlandenförmigem Blattwerk.

In ihrer Rechten senkt sie eine Lichtfackel. Dies führt zu Weilen zur Interpretation, dass es sich um die Darstellung des Abends handeln könnte, zumal bei einigen Varianten im Spiegel ein Stern abgebildet ist, der als Abendstern interpretiert wird (siehe Kaminplatte mit der Inv.-Nr. 329).

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 326   Venus

Kaminplatte, 81 x 81 cm, Lothringen, 18./19. Jh.

 

Diese Kaminplatte zeigt die Venus in einem kreisförmigen Medaillon, ebenfalls mit gesenkter Fackel und Spiegel.

I

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nr. 327   Venus

Kaminplatte, 81 x 82 cm, Lothringen, 18./19 Jh.

 

Eine weitere Variante der Venus zeigt diese Kaminplatte, sie unterscheidet sich von der Vorherigen nur in wenigen Details.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 328   Venus

Kaminplatte, 81 x 82 cm, Lothringen, 18./19. Jh.

 

 

Diese Kaminplatte ist eine Dublette der vorherigen Kaminplatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 329   Venus oder der Abend

Kaminplatte, 81 x 82 cm, Lothringen, 18./19. Jh.

 

 Diese Kaminplatte zeigt eine weitere Variant der Venus. Auffällig ist der Stern im Spiegel, der zu der erwähnten Interpretation führt, dass es sich um die Darstellung des Abends handelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inv.-Nr. 330   Äsculap mit dem Hahn

Kaminplatte, 49 x 49 cm, Hayange, 2. H. 18. Jh.

 

Äskŭlap, im Griechischen Asklepios, ein Sohn des Apollo und der Nymphe Koronis. Er wurde von Apollo selbst in der Heilkunst unterrichtet, wird in der bildenden Kunst als ein Mann von reiferem Alter, mit erhabenem, mildem und freundlichem Antlitz dargestellt. Hier hält er in der Rechten einen Kelch mit dem Gesundheitstrank und in der Linken den von einer Schlange umwundenen Stab.

 

Sein berühmtestes Heiligtum war in einem Hain in Epidaurus in Griechenland, in welchem niemand geboren werden und sterben durfte. Hier erschien Äsculap den Kranken zur Nachtzeit, offenbarte in Träumen den Schlafenden die Mittel ihrer Genesung und heilte durch Besprechungen und Beschwörungen; auch hatte er die Gabe, Tote zum Leben zu erwecken. Die Dankbarkeit der Genesenen brachte ihm mancherlei Weihgeschenke dar; insbesondere aber war es Sitte, ihm einen Hahn, als das Symbol der steten Wachsamkeit, zu weihen. Da aber Äsculap als Totenerwecker in das Schicksal eingriff und Hades Recht an die Sterblichen gefährdete, wurde er von Zeus durch den Blitz erschlagen und dann auf Apollo's  Fürbitte unter die Sterne versetzt.

 

 

 

 

Inv.-Nr. 343   Zwei Krieger

Kaminplatte, 55 x 54 cm, Lothringen, 1. H. 19. Jh.

 

Die Kaminplatte zeigt zwei sich gegenüberstehende, sich im Gespräch befindende, Soldaten in griechisch/römischer Kleidung. Der rechte Soldat trägt dabei Speer und Schild in seiner Linken. Seine rechte Hand hat er erklärend zu seinem Gegenüber gerichtet. Die Szene spielt sich innerhalb eines Gebäudes ab, denn im Hintergrund erkennt man zwei Säulen, der Raum scheint durch einen Vorhang abgtrennt zu sein.

 

Eine Zuordnung zu einem Ereignis in der Mythologie ist nicht möglich.