Im Elsaß ist Plattenguss erst im 17. Jh. nachgewiesen. Die Grafen von Leiningen-Westerburg gründeten in der zweiten Hälfte des 17. Jh. die Hütte in Zinsweiler, die 1766/69 von der bakannten Hüttenfamilie de

o Hüttenwerke, farbig mit belegtem Plattenguss

 

Dietrich übernommen wurde. Ab 1614 arbeitete eine Hütte in Mutterhausen, auch von den de Dietrichs betrieben. Bereits 1602 wurde die Hütte Jägerthal bei Niederbronn gegründet .Gussplatten aus den damalig aauch bestehenden Werken in Lützel und Merzweiler sind nicht bekannt.

 

 

Böcking, Herbert W. (1962)
Abentheuer. Beiträge zur Geschichte des Ortes Abentheuer und seiner Eisenhütte. Birkenfeld.
Weber, Rolf (2000)
Abentheuer. Vom frühen Industriestandort zur mondernen Wohngemeinde 1350-2000. Abentheuer.

Kartengrundlage:

K. v. d. Driesch: Handbuch der Ofen-, Kamin- und Takenplatten im Rheinland, 1990

Mutterhausen

 

Am 26. 6. 1611 erlaubte Herzog Heinrich II von Lothringen dem Rent- und Forstmeister Johann Valentin Dithmar auf dem „Bache von Mutterhausen“ ein Eisenwerk aufzubauen. Dithmar war berechtigt, Erz zu suchen wo er wollte und das Eisen ins Ausland zu verkaufen. Auch waren er und seine Arbeiter von verschiedenen Steuern befreit. Pacht zahlte er seit 1613. Da war die Schmelze schon in Betrieb. 1623 wird als Verwalter der Hütte Franz Gerard aus Schönau im Herzogtum Zweibrücken erwähnt. Im selben Jahr gründete Dithmar ein Kupferwerk mit Gießerei in Mutterhausen. Es arbeitete von 1632 bis 1632, als die Kriegsereignisse den Betrieb stoppten.1627 stand die Eisenschmelze still.1629 wurde Martin Herhart aus Sainte-Marie aux Mines neuer Pächter. Er versprach das Werk wieder in Betrieb zu bringen. Nachdem er die Pacht schuldig blieb verschwand der neue Pächter bei Nacht und Nebel. 1632 wurde die Pacht wegen der Kriegsereignisse erlassen.1633 waren beide Werke zerstört.1723 gründete Johann-Friedrich Dithmar, Herr zu Schmittweiler und Gentersberg, Urenkel des Johann Valentin, zusammen mit Johann Georg Mader, Direktor der Hütte Zinsweiler, ein neues Eisenwerk in Mutterhausen. Eine Takenplatte mit der Jahreszahl 1728 und der Bezeichnung MODER, gibt Hinweis darauf, dass das Werk zu dem Zeitpunkt in Betrieb war. 1752 waren die Witwe Dithmar und die Erben Mader Eigentümer der Hütte. In den Jahren 1760 und 1761 erwarb Jean-Jacques Baligand zusammen mit Albert-Joseph Duprez und Pierre Joseph Brunet das Werk. Während Baligand für die Gebäude zuständig war, leiteten Duprez und Brunet als  maîtres de forges das Werk. 1777 stand die Hütte aus finanziellen Gründen still. Im gleichen Jahr wurde Jacques Bergeron, ein Marinelieferant, neuer Besitzer der Werke. Aber schon 1785 verkaufte er den Besitz an Eugène Préaudeau de Chémilly, Herr von Bournonville und Marolles. 1789 verfügte die Hütte u. a. über zwei Hochöfen, sechs Frischenfeuer, drei große Hämmer und 130 Arbeiterunterkünfte. 1792 kauft Felix Amalric das Werk und gründet eine Société des Etablissements de Mouterhouse mit mehreren Anteilseignern darunter auch Préaudeau de Chemilly. 1804 wurde das Werk erweiter, verfiel aber danach. Erst 1834, mit einer neuen Gesellschaft, wurden die Gebäude und danach das Werk wieder restauriert. 1843 erwarb die Witwe de Dietrich et Fils das Werk. 1873 wurde die Société de Dietrich & Cie. gegründet. Das Aus kam im Januar 1945, als es durch die amerikanische Armee total zerstört wurde.

 

 

(Quellen 9 und 12)

Zinswiller (Zinsweiler)

 

Zinsweiler liegt im Département Bas Rhin, nordöstlich von Hagenau

Im 14. Jahrhundert verkauften die Grafen von Öttingen Ort und Herrschaft Zinsweiler an die Herren von Lichtenberg, die das Dorf Zinsweiler ihrem Amt Pfaffenhofen eingliederten. Anna (1442-1474), Tochter von Ludwig V. von Lichtenberg, verheiratet mit Philipp I. von Hanau-Babenhausen, erbte 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Sie begründeten die neue Linie Hanau-Lichtenberg. Ihre Schwester Elisabeth, verheiratet mit dem Grafen Simon IV. Wecker  von Zweibrücken-Bitsch, erbte die andere Hälfte der Herrschaft. 1551 heiratete Amelie von Zweibrücken-Bitsch Philipp I. von Leiningen-Westerburg. Sein Sohn Ludwig Emich, verheiratet mit Sibylle Katharina zu Wied, verpachtet 1601 seine Schmelzhütte und Schmiede in Zinsweiler für 9 Jahre.  Im 30jährigen Krieg wurde das Eisenwerk zerstört. Ludwig Emich hinterließ zwei Töchter, die sich 1665 das Erbe teilten. Esther Juliane von Leiningen–Westerburg heiratete den schwedischen Freiherrn Ludwig von Sinclair, während ihre Schwester Sophie Sibylle Friedrich II. von Hessen-Homburg ehelichte. Sophie Friederike von Hessen-Homburg (1714-1777), eine Enkelin  Friedrichs II, verheiratet mit Karl Philipp Franz von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein (1702-1763), brachte 1727 ihren Teil an  Zinsweiler mit in die Ehe. Den Sinclair`sche Teil erbte Luise Johanna Freiherrin von Sinclair (1733-1809), die 1751 mit dem Grafen Adam Lewenhaupt (Löwenhaupt) verheiratet war. Von Letzterem erwarb Jean de Dietrich 1768 dessen Anteil an der Hütte Zinsweiler, die u. a. Ofen- Kamin- und Takenplatten herstellte. Schon 1764 hatte de Dietrich den hohenlohischen Anteil an Zinsweiler erworben. Von 1813 bis 1822 wurde der Schmelzbetrieb im Eisenwerk Zinsweiler eingestellt. Danach wurden wieder  Hochöfen angeblasen, um nach dem 1870er Krieg endgültig zu erlöschen.

 

 

(Quelle Internet)

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